Story

Wie geht Netzwerken im Coworking-Kontext? (Teil 2)

Im ersten Teil haben wir uns einige Methoden angeschaut, mit denen sich gut und nachhaltig Netzwerke aufbauen lassen. Jetzt stellt sich die Frage: Welche Personen oder Institutionen sind gute Netzwerkpartner:innen? Wir haben ein paar Vorschläge.

30.05.2022 Nicole
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Bei all den verschiedenen Methoden des Netzwerkaufbaus stellt sich jedoch schnell die Frage: Mit wem wollen wir uns überhaupt vernetzen? Wer passt zu unseren Themen? Die nachfolgende Übersicht gibt dafür erste Antworten.

Digitalagentur für Strategie- und Technologieberatung

Die Digitalagentur Niedersachsen, wie verschiedene andere Agenturen aus den weiteren Bundesländern, ist ein wichtiger Teil der Wirtschaftsförderung. Ihr Ziel ist es, die Wirtschaft bei der Entwicklung von Innovationen zu unterstützen und damit Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Sie vermittelt Beratungs- und Unterstützungsangebote für die niedersächsische Wirtschaft und hilft damit bei der Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Da Coworking-Spaces immer auch eine einwandfreie Technik implementieren müssen, die den hohen Anforderungen an einen Datenschutz gerecht wird, ist die Agentur eine hilfreiche und wichtige Anlaufstelle für finanzielle und beratende Hilfe bei der Umsetzung der eigenen Digitalstrategie.

Landfrauen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die LandFrauen konzentrieren sich in der Politik konkret auf Einzelpersonen, die spezielle Vorhaben thematisch mittragen können – sei es bei der Einreichung einer Petition oder bei der Planung von Veranstaltungen. Diese sprechen sie dann auch ganz bewusst persönlich an und bitten um Unterstützung. Auf der anderen Seite nutzen sie für ihr Bildungsangebot bestehende Strukturen, wie die Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) oder Volkshochschulen, als sinnvolle Partner:innen. Auch die CoWorkLand Genossenschaft hat im Jahr 2021 mit den LandFrauen zusammengearbeitet und insgesamt acht temporäre PopUp-Coworking-Spaces in Niedersachsen umgesetzt, beispielsweise im Mehrgenerationenhaus Waffensen oder in Schneverdingen. Denn Coworking ist im Sinne der Landfrauen ein Werkzeug, um Gründerinnen miteinander zu vernetzen und durch ein flexibles Arbeitsumfeld die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern.

Regionalbeauftragte für Fördermittel

Die verschiedenen Regionalbeauftragten der Bundesländer, in Niedersachsen beispielsweise auf vier Ämter für regionale Landesentwicklung aufgeteilt, engagieren sich als Fördermittelberater, führen Raumordnungsverfahren durch und greifen relevante regionale Themen durch eigene Veranstaltungen auf. Sie nehmen auch die Funktion einer Vernetzung zwischen der Region und der Landesebene ein. Dementsprechend kümmern sich die Verantwortlichen um die sinnvolle Verwendung von Fördermitteln und beraten regionale Akteur:innen, auch auf Landesebene.

Arbeitgeberverbände & Fachkräfteinitiativen für Kontakte zu Unternehmen

Verbände, wie der Arbeitgeberverband Lüneburg, vernetzen mit Projekt- und Weiterbildungsträgern, den verschiedenen Kammern, Sozialpartnern wie Gewerkschaften, Wirtschaftsförderungen und Hochschulen sowie Universitäten. Als Kontakt für die verschiedensten Fragen rund um die Gründung und den Betrieb eines Unternehmens, können die Verbände daher mit Rat und Tat zur Seit stehen. Selbiges gilt für Initiativen rund um Fachkräftesicherung, wie die Allianz für Fachkräfte Nordostniedersachsen.

Die Klimaschutz- und Energieagenturen für nachhaltiges Bauen und Renovieren

Die landeseigenen Energie- und Klimaschutzagenturen vernetzen sich mit Kommunen, Energieberater:innen und -agenturen, Architekt:innen, Industrie- und Handelskammern sowie Energieversorgern. Wenn also im geplanten Coworking-Space bauliche Maßnahmen anstehen, die womöglich auch förderfähig sind, oder sogar neue Räumlichkeiten gebaut werden sollen, sind die Agenturen die richtige Anlaufstelle.

Landkreisverwaltungen, wie Uelzen, als lokale Unterstützer

Der Landkreis Uelzen steht ebenfalls im regen Kontakt mit den LandFrauen und auch der Landjugend. Sie schätzen die regionale Vernetzung der Verbände. Dadurch wissen sie immer, was wirklich vor Ort gerade passiert und wer die richtigen Ansprechpersonen sind. Über ihr großes Netzwerk mit verschiedenen Projekten und ehrenamtlich Engagierten findet sie auch immer wieder Hilfe, beispielsweise bei der Suche nach passenden Veranstaltungsorten. Landkreisverwaltungen sind somit optimale regionale Anlaufstellen für ganzheitlich gedachte Coworking-Konzepte mit einem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert.

Universitäten für wissenschaftliche Begleitprojekte und Innovationen

Die Leadership Garage richtet sich bei ihrem Netzwerkaufbau vornehmlich an Unternehmen und insbesondere innovative Führungskräfte, die offen für neue Partnerschaften und Ideen sind. Dabei ist ein Kriterium besonders wichtig: „Bei uns gibt es keine stillen Zuhörer“, formuliert es Hannah Vergossen. Alle müssen sich aktiv in Formate einbringen und die Chance nutzen, sich gegenseitig voranzubringen. Solche innovativen Unternehmen mit dem Willen im Sinne der Digitalisierung und flexiblen Arbeit neue Methoden und Prozesse auszuprobieren, sind auch für Coworking-Spaces spannende Partner – und wenn sie erstmal nur Besprechungsräume buchen und nutzen. Universitäten helfen in diesem Fall als vernetzende und forschende Instanz bei der Weiterentwicklung des eigenen Angebots.

Wie Netzwerkpartner unterstützen können

Im Folgenden findet sich auf Basis der Interviews sowie Erfahrungen aus Projekten der CoWorkLand Genossenschaft eine Übersicht an möglichen Hilfestellungen, die Netzwerkpartner:innen für die Gründung und den Betrieb von Coworking-Spaces leisten können:

  • Veranstaltungen planen, durchführen und moderieren

  • Beratung (Fördermittel, Gründung, Betrieb, Vermittlung von Vortragenden oder Workshopleiter:innen)

  • Vernetzung (mit regionalen Unternehmen, Vereinen, Initiativen, engagierten Privatpersonen)

  • Anschubfinanzierungen

  • Umnutzung von Leerständen ermöglichen

  • Wissenschaftliche Begleitforschung (beispielsweise in Form von Fallstudien oder Machbarkeitsstudien)

  • Marketing und PR (die Netzwerkpartner:innen fungieren als Multiplikator:innen des Angebots)


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