Nordhalben Village: Beispiel Standortnachteile in Standortvorteile umzumünzen

Das erst vor wenigen Wochen offiziell eröffnete Coworking Space Nordhalben Village (Landkreis Kronach) war gestern Gastgeber eines vom Demografie-Kompetenzzentrum Oberfranken (DemKo) veranstalteten Workshops zu den Chancen neuer Arbeitsmodelle für Kommunen, Unternehmen und Berufstätige in Oberfranken.

Das Beispiel Nordhalben Village zeigt, dass Menschen, die sich für ortsunabhängiges Arbeiten und kreative Lösungen einsetzen, neue Möglichkeiten für ländliche Regionen entstehen lassen können. „Standortnachteile zu Standortvorteilen ummünzen“; dieser Wille wurde eindrucksvoll sichtbar.

Dass sich das Coworking Konzept in ländlichen Gegenden durchsetzt und wie das geschieht, stellte Ulrich Bähr, Geschäftsführender Vorstand unserer CoWorkLand e.G., in seinem Impulsvortrag dar. Diesem schlossen sich zwei parallele Gruppenarbeiten an; die eine befasste sich mit der Frage, wie Coworking Spaces Unternehmen und Mitarbeitende für den ländlichen Raum begeistern können, die andere suchte Antworten, wie Kommunen Coworking Spaces ermöglichen können.

Das Projekt Nordhalben Village ist ein zentrales Impulsprojekt der Städtebauförderung in Nordhalben (Kreis Kronach). Mit der aufwändigen Sanierung des ehemaligen Schulgebäudes zum Coworking und Co-Living Space sind über die Förderoffensive Nordostbayern, das EU-Programm LEADER und das Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung Land(auf)schwung“ hier insgesamt 40 Coworking-Arbeitsplätze und acht Co-Living Wohnungen entstanden. Auch Bürgermeister Michael Pöhnlein zeigte sich überzeugt: „Irgendwann ist es egal, ob man im Büro in Berlin sitzt oder in Nordhalben. Leben und arbeiten in perfekter Natur. Das ist unser Motto des Nordhalben Village und das kennzeichnet das Lebens- und Arbeitsmodell, das sich immer mehr Menschen wünschen.“

Aktuell entstehen Coworking Spaces und Gründerzentren an mehreren Orten in Oberfranken. Neben Nordhalben Village sollen es derzeit rund zehn Coworking Spaces in Oberfranken sein, teilte das DemKo mit, unter anderem in Bad Berneck im Fichtelgebirge (Kreis Bayreuth), Bamberg, Bayreuth, Forchheim, Coburg und Rödental (Kreis Coburg).

Die Veranstaltung bot Gelegenheit zum persönlichen Kennenlernen und angeregten Gespräch von Halgard Stolte, der Initiatorin und Geschäftsführerin des Nordhalben Village, Mitglied der CoWorkLand Genossenschaft, mit CoWorkLand-Geschäftsführer Ulrich Bähr und Hans-Peter Sander, Landeskoordinator im Freistaat Bayern. (Bild)